Backlink Checker mit eigener Datenbasis

SEOkicks sammelt mit eigenen Crawlern fortlaufend Linkdaten und stellt diese per Website, CSV-Export und API zur Verfügung. Der aktuelle Index umfasst mehr als 200 Mrd. Linkdatensätze.

Negative SEO: Porno-Verlinkungen auf zahlreiche deutsche Websites

Geschrieben von Torsten Rückert am 20.12.2017

Ein Netzwerk aus mehreren hundert verschiedenen Domains (meist mit der Endung .eu) versucht derzeit offenbar gezielt das Ranking hunderter Websites negativ zu beeinflussen. Die verlinkenden Domains bestehen jeweils aus ca. 9.000 Unterseiten, auf denen sich pornografische Texte und Abbildungen befinden. Ein Teil der Unterseiten enthält dabei innerhalb des Contents Links auf insgesamt mehr als 8.000 Domains wie z. B. bild.de, chip.de, t-online.de und chefkoch.de.

Die Linktexte variieren stark, chefkoch.de erhält z. B. 263 Links von 182 Porno-Domains wobei 242 verschiedene Linktexte genutzt werden. Nahezu alle Linktexte enthalten dabei Formulierungen aus den Bereichen Erotik und Pornografie. Auch die Linkziele sind sehr vielfältig, bei chefkoch.de werden beispielsweise 159 unterschiedliche Unterseiten verlinkt, die auch tatsächlich existieren.

Wir haben exemplarisch 331 nahezu identisch aufgebaute Porno-Domains mit insgesamt gut 5 Mio. externen Links genauer untersucht. Insgesamt werden von diesen Domains (die sich untereinander nicht verlinken) 8.426 unterschiedliche Second-Level Domains verlinkt. Unter den verlinkten Websites befinden sich zahlreiche bekannte Domains, die keinerlei inhaltlichen Bezug zu den verlinkenden Websites haben.

Ob die Verlinkungen tatsächlich einen dauerhaften (Ranking-)Schaden verursachen darf bezweifelt werden, Google & Co. sollten in der Lage sein die Ausrichtung der Websites zu erkennen und sie entsprechend zu behandeln. Dennoch ist es nicht verkehrt zu überprüfen, ob die eigene Domain betroffen ist und die verlinkenden Domains ggf. per Disavow-File explizit zu entwerten.

Zu den betroffenen Domains mit Links von mehr als 100 unterschiedlichen Porno-Domains zählen (bei Weitem) nicht abschließend:

chip.de
ebay-kleinanzeigen.de
bild.de
spiegel.de
chefkoch.de
wetter.com
focus.de
t-online.de
leo.org
dict.cc
ebay.de
welt.de
dastelefonbuch.de
mobile.de
gala.de
tvspielfilm.de
sueddeutsche.de
ardmediathek.de
sport1.de
zeit.de
holidaycheck.de
kino.de
faz.net
web.de
heise.de
telekom.de
stern.de
kicker.de
filmstarts.de
songtexte.com
mediamarkt.de
onmeda.de
giga.de
finanzen.net
wdr.de
netdoktor.de
hoerzu.de
fernsehserien.de
tvtoday.de
berlin.de
moviepilot.de
prosieben.de
rp-online.de
kununu.com
kaufda.de
wunderweib.de
immowelt.de
ndr.de
saturn.de
n-tv.de
tagesspiegel.de
eventim.de
hornbach.de
express.de
obi.de
tz.de
pcwelt.de
softonic.com
gutefrage.net
steampowered.com
muenchen.de
brigitte.de
merkur.de
sat1.de
testedich.de
br.de
gamestar.de
mydealz.de
gofeminin.de
markt.de
dawanda.com
commerzbank.de
ab-in-den-urlaub.de
immonet.de
quoka.de
abendblatt.de
gruenderszene.de
bayern.de
genius.com
tui.com
verivox.de
swr.de
jolie.de
teltarif.de
nrw.de
laut.de
spieletipps.de
wissen.de
test.de
morgenpost.de
expedia.de
stuttgarter-nachrichten.de
trivago.de
bravo.de
tvinfo.de
bz-berlin.de
hrs.de
mdr.de
weltbild.de
fluege.de
t3n.de

Eine vollständige Liste aller 8.426 betroffenen Domains sowie eine Liste der 331 untersuchten Porno-Domains steht für alle eingeloggten SEOkicks-Nutzer im Download-Bereich bereit.

SEOkicks Nutzer im „Large“ und „Enteprise“-Tarif finden im Download-Bereich zusätzlich eine vollständige Liste aller gut 5 Mio. Links (verlinkende URL, Linkziel, Linktext) die auf den untersuchten Domains am 19.12.2017 vorgefunden wurden. Da die Daten außerhalb des regulären Crawlings erhoben wurden sind sie im regulären Backlink-Index ggf. noch nicht vollständig enthalten.


Kommentare (22):

Freitag, 22. Dezember 2017 um 09:47

Mei, müssen da draußen wieder ein paar Unfug treiben oder wie? Naja, ich hoffe mal dass Google ebenso in der Lage ist das zu erkennen und die betroffenen Webseiten entsprechend vor Rankingverlusten zu schützen. Wäre schon traurig wenn nicht…

Freitag, 22. Dezember 2017 um 16:38

WOW ^^ Das ist mal eine Nachricht so kurz vor Weihnachten. Die Tendenzen, per Bad Neighborhood die Konkurrenz zu schwächen, beobachte ich schon eine Weile. In der Regel bin ich bei Links mit neuen Endungen wie zum Beispiel .me erstmal skeptisch. Bei .eu allerdings war ich bislang eher unskeptisch.
Danke für’s informieren.

Samstag, 23. Dezember 2017 um 23:51

Der Hammer. Hoffe Google kann das erkennen und korrigieren. Andernfalls kann das für die eine oder andere Seite enorme Besuchereinbußen bedeuten.

Mittwoch, 3. Januar 2018 um 14:30

Wir sind auch dabei und haben mehr als 100 Links unterschiedlicher Domains spendiert bekommen. Nach kurzer Analyse gingen die direkt in Google´s Disavow Links Tool, fertig.

Hat jemand signifikante negative Folgen aus dieser Aktion bei seiner Domain festgestellt? Wenn ja, was genau? Danke und Grüße

Samstag, 6. Januar 2018 um 09:40

Ich denke es verändert rein gar nichts. Selbst bei kleineren Seiten (von uns) haben solche SPAM-Attacken selbst ohne Disavow rein gar nichts verändert. Wäre ja auch irgendwie zu einfach!

VG

Samstag, 6. Januar 2018 um 19:59

Ich vermute dahinter wirtschaftliche kriminalität – so nach dem Motto – erst Bad PPP Links (Porn, Pill, Penis) und dann anschließend die Betroffenen kontaktieren / akquirieren um die Lösung teuer zu verkaufen – oder aber um selbst ein besseres Ranking zu erhalten. Heftige Info. Heftige Machenschafften – wir sind Gott sei dank zu klein um in diesem Fall betroffen zu sein.

Samstag, 6. Januar 2018 um 20:01

Noch eine Frage bitte an Thorsten – wie du ja weißt bin ich ja größter Fan von seokicks.de – was mich wundert an der Liste ist die Tatsache, dass es sich ausschließlich um deutsche Projekte handelt – hast Du nur die deutschen Ergebnisse herausgegeben oder aber sind tatsächlich nur deutsche Seiten betroffen, denn dann vermute ich hinter dem Angriff sogar eher ein politischen Hintergrund.

Donnerstag, 11. Januar 2018
Freitag, 12. Januar 2018 um 14:47

Hi Torsten, das ist ja mal wieder krass. Denke mal, dass die Macher Konkurrenzseiten dadurch puschen wollen… frei nach dem Motto, durch unsere Arbeit steigt ihr im Ranking. Ok, wenn das so sein sollte (falls das so ist und Google das nicht schnallt), dann ist das höchst kriminell und sollte doch irgendwie zu stoppen sein. Wäre nett, wenn Du uns mal auf dem Laufenden hältst und wenn andere, vielleicht Betroffene, einmal verraten, ob die Aktion etwas gebracht hat (im Negativen Sinne) oder ob es keine Auswirkungen gab.

Sonntag, 21. Januar 2018 um 21:39

@ Holger: Kann ich mir kaum vorstellen, daß dort Konkurrenzseiten gepuscht werden sollen. Bei einer derart breiten Spektrum von betroffenen Seiten müßte da jemand aus nahezu allen Bereichen Kunden haben, die Auftrag dazu erteilen, Konkurrenten auf diese perfide Art zu drücken.

Eher dürfte angenommen werden, daß Klicks erzeugt werden sollen für die Seiten, die verlinken.

Benko
Sonntag, 28. Januar 2018 um 13:25

Vor solche Spam Attaken habe ich immer Angst, ich wüste nicht was man genau dagegen machen könnte. Schließlich kann ja jeder beliebige Seiten verlinken.

Samstag, 3. Februar 2018 um 17:24

Schlimm, wenn arme Seelen aufgrund von Neid und persönlichen Misserfolg zu solchen Mitteln greife. Ich hoffe Google erkennt und behandelt das dementsprechend.

Kai Gilder
Montag, 5. März 2018 um 17:58

Gibt es Maßnahmen um sich zu schützen? Wenn ja welche und was kann dagegen tun?

Marek
Sonntag, 25. März 2018 um 10:25

@Benko, man kann die betreffenden Verlinker per Disavow als „ungültig“ und irrelevant erklären. Der leider druch sowas entstehende Schaden kann allerdings deutlich größer sein

Montag, 30. April 2018 um 20:38

Sicher ist es schlimm das Neider solche Effekte erzielen können nur die Schuld liegt einwandfrei bei Google. Wie man so etwas nicht vorausschauend unterbinden kann ist mir fraglich. Keinerlei Menschenkenntnis liegt hier vor. Google lässt zu wünschen übrig.

Donnerstag, 3. Mai 2018 um 15:53

Ich vermute dahinter nichts gutes. Eltern Box ist davon auch betroffen. Leider gibt es da draußen eine Menge Leute die nur schlechtes tun.

Gruß
Sigmar

Dienstag, 22. Mai 2018 um 16:53

Hallo,

netter Bericht und das ganze scheint 6 Monate nach der Veröffentlichung immer noch weiter zu gehen. Ich habe auf meinen Blogs 1k Kommentare zu irgendwelchen PPP Seiten, aber auch Einträge zu wikipedia und google.

Bin mal gespannt wann man endlich eine Efektive Waffe gegen Blackhat entwickelt.

VG Manuel

Freitag, 14. Dezember 2018 um 08:58

Es ist immer wieder erstaunlich mit welcher kriminellen Energie agiert wird. Wir stoßen auch heute noch auf dieses Problem und der Schaden der tatsächlich entsteht lässt sich nur schwer bemessen. Eine Schande.

Donnerstag, 14. Februar 2019 um 20:22

Vor einigen Monaten habe ich in der Liste der Links zu meiner Website einen Backlink von einer Website für nicht jugendfreie Inhalte gefunden. Aber ich weiß nicht, wo sie es platzieren …

Florian
Donnerstag, 22. August 2019 um 15:32

Hatte leider auch schon das Problem, dass Konkurrenten Spam Backlinks auf meine Seite geleitet haben… Kontinuierliches Monitoring und entwerten dieser links schafft abhilfe.

Markus
Samstag, 23. November 2019 um 16:58

Auf die Idee wäre ich nicht gekommen, das einem ein solcher Link gesetzt wird. Man müsste ja Täglich seine Seiten überprüfen und vor allem wie kann man dagegen vorgehen. Wenn man auf diesen Gebiet nicht so konform ist, Tut man sich schwer diesen Link zu entdecken. Anscheinend muss ich mich mal damit besser beschäftigen.
VG Markus

Dienstag, 28. Juli 2020 um 15:09

Das Internet ist nun mal für viele noch Neuland und wird von Leuten mit den richtigen „Know How“ ausgenutzt. Mehr als Wöchentlichen Monitoring ist da garnicht möglich, um gegen dieses Problem anzukämpfen.

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