Backlink Checker mit eigener Datenbasis

SEOkicks sammelt mit eigenen Crawlern fortlaufend Linkdaten und stellt diese per Website, CSV-Export und API zur Verfügung. Der aktuelle Index umfasst mehr als 200 Mrd. Linkdatensätze.

Folgen der DSGVO: Anzahl deutscher Websites sinkt um gut 20 Prozent

Geschrieben von Torsten Rückert am 23.10.2018

Über die DSGVO wurde in wird im Jahr 2018 viel informiert und diskutiert, wirklich groß angelegte Abmahnwellen blieben bisher jedoch aus. Für den Endverbraucher machte sich die DSGVO anfangs vor allem durch zahlreiche E-Mails bemerkbar, die von vielen Websitebetreibern kurz vor dem Inkrafttreten am 25. Mai 2018 versendet wurden, um die Zustimmung zum Empfang von Newslettern zu validieren. Gleichzeit kam kaum ein Websitebetreiber daran vorbei die eigene Datenschutzerklärung zu aktualisieren und kleinere oder größere Änderungen an der eigenen Website vorzunehmen (z. B. die Umstellung auf HTTPS).

Die Abwägung zwischen Aufwand und Nutzen bzw. Abmahnrisiko ging jedoch für jede fünfte Website im deutschsprachigen Raum negativ aus und führte statt zur Aktualisierung der Inhalte gleich direkt zur Löschung der gesamten Website. In den letzten Jahren war die Anzahl der vom SEOkicks Webcrawler gefundenen projektierten Websites sehr konstant (+/- einige zehntausend) und lag Anfang April noch bei 3,51 Mio. (de/at/ch). Ab Anfang Mai ging die Anzahl dann aber schlagartig zurück und stabilisierte sich in den letzten 8 Wochen nun bei gut 2,75 Mio. projektierten Domains, was einem Rückgang von gut 20% entspricht.

Bei der Interpretation der Zahlen muss berücksichtigt werden, dass Webcrawler niemals 100% Abdeckung erreichen bzw. neue Domains in der Regel erst dann gefunden werden, wenn sie von anderen Websites verlinkt wurden. Die absoluten Zahlen sind daher weniger aussagekräftig und eher als Anhaltspunkt zu werten. Auch spielt hier eine Rolle, nach welchen Kriterien eine Website überhaupt als „projektiert“ angesehen wird. Deutlich aussagekräftiger als die absoluten Zahlen ist daher die relative Veränderung von gut -20%, die auf fortlaufend gemessenen Werten bei gleichbleibenden technischen und inhaltlichen Rahmenbedingungen basiert.


Kommentare (11):

Freitag, 26. Oktober 2018 um 12:57

Also ich vermisse schon irgendwie die Hoster, die jetzt offensiv damit Werbung machen, dass sie ihre Angebote DSGVO-konform gemacht haben.

Habe z.B. spontan mal bei Strato im kleinsten Hostingpaket für 4 Euro/Monat das bereitgestellte WordPress mit Webbkoll getestet. Da werden direkt nach der einfachen Installation mit 3 Klicks die Fonts von Google geladen.

Da hat Strato seine Hausaufgaben nicht gemacht. Entweder präsentieren sie mir dazu den notwendigen Abschnitt für die Datenschutzerklärung, oder noch viel besser, sie bauen das Paket so um, dass die Fonts lokal gehalten werden.

Dass das Thema DSGVO überhaupt so eingeschlagen ist, schiebe ich ja auf die CA-Geschichte.

Und das ist auch gut so und führt hoffentlich zum lange überfälligen Umdenken der Digitalbranche zum Umgang mit persönlichen Daten.

Da ist es dann auch nur ehrlich und folgerichtig, wenn jeder Blogschreiber oder Seitenbetreiber die Sache hinwirft, wenn er nie vorhatte sich aktiv an der Erfassung persönlicher Daten zu beteiligen nun aber gewahr werden musste, dass er durch die bereitgestellten Tools zum aktiven Mittäter der Datensammler wurde.

Mansur
Samstag, 27. Oktober 2018 um 13:45

Ich würde gerne wissen, ob Suchmaschinen DSVGO Konformität berücksichtigen. Dieser Faktor ist ja sehr gravierend, will Google & Co den Nutzern auch per Definition „sichere“ Websites anbieten. Ein https reicht nun mal längst nicht mehr aus. Welche Daten wohin gesendet werden spielt eine entscheidende Rolle für viele Besucher. Vertrauenswürdige Websites ( = DSVGO konform ???) könnten da einen Vorteil haben in der Suche. Leider werden häufig unter den Top10 Suchergebnissen Webseiten angezeigt, die einen sofort umleiten. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso Google diesen Faktor unberücksichtigt lässt. Sollte die Anzahl an Webprojekten tatsächlich so stark zurückgegangen sein, könnte es auch mit den jüngsten Algorithmus Änderungen zu tun haben. Alte Projekte werden besser gelöscht und lohnen häufig den Aufwand nicht. Das Web geht nunmal immer mehr in Richtung Klasse, statt Masse.

Samstag, 27. Oktober 2018 um 18:40

Das Problem kenne ich. Ein Verein hatte seine Website bis zur Lösung einfach offline gestellt. Ich bin froh, dass die Lösung für die Umsetzung im Prinzip einfach ist, wenn man weiß, was ein Text man nutzen muss.

Freitag, 16. November 2018 um 22:27

Ich bin der Meinung, dass das vor allem durch die Panikmache entstand. An sich ist es ja nicht schwer, eine Website Datenschutzkonform zu gestalten, man muss sich nur ein wenig damit beschäftigen. Anders sieht es hingegen bei kleinen Unternehmen aus, die sich mit so vielem konfrontiert sehen.
Erstaunlich finde ich auch, dass beispielsweise WordPress keine einfachen Lösungen für Nutzer bietet. Schließlich sind die Verordnungen ja nicht neu, sondern lediglich die Übergangsfrist lief dieses Jahr ab. Da haben echt viele Anbieter einiges verschlafen. Warum, kann ich nicht nachvollziehen.

Sonntag, 16. Dezember 2018 um 19:59

Man muss sagen das sich Deutschland oder ganz Europa damit selbst ein Eigentor geschossen hat. Die Datenschutzgrundverordnung setzt uns um 10 Jahre zurück im Internet Zeitalter.

Freitag, 15. Februar 2019 um 08:58

Hallo Thorsten und vielen Dank für deinen spannenden Beitrag. Allerdings bin ich anderer Meinung. Ich glaube nicht, dass die DSGVO der direkte Grund für die Domain Portfolio Bereinigung der Unternehmen und privaten Leute ist, wenn überhaupt, war die DSGVO nur der Anstoß, dass viele Unternehmen Ihre digitalen Werte einmal auf den Prüfstand gestellt haben und dabei festgestellt haben, wie viel Geld sinnlos für Domains monatlich ausgegeben wird. Bei uns war es zumindestens so. Ich gebe auch zu von unseren ca 100 Domains dadurch ca 20 Domains mal gelöscht zu haben, die wir schon Jahrelang sinnlos gehostet hatten. Von wie vielen Domains hast Du dich getrennt, Thorsten? Beste Grüße, Felix von der AdPoint GmbH.

Benny
Donnerstag, 4. April 2019 um 18:34

Für den Verbraucher ist die DSGVO erstmal super. Generell stören nur die ganzen neuen Cookie-Benachrichtigungen, für die es sogar schon Browser-Addons gibt, die diese automatisch wegklicken 😀 Ich würde da aber auch nicht zu viel reininterpretieren bezüglich gelöschter Domains. War vielleicht auch mal ne gute Möglichkeit das Portfolio auszudünnen 😀

Montag, 6. Mai 2019 um 15:12

Webseiten kommen und gehen; das war schon immer so. Vermutlich haben halt die 20 % diese Möglichkeit genutzt mal den Exit zu machen.

Die Cookie-Hinweiße nerven wirklich mittlerweile. Aber vieles andere nervt auch. Muss man halt wegblocken und gut ist.

Alexander
Donnerstag, 8. August 2019 um 23:24

ich kenne auch einige Seiten, die bis zur Lösung einfach offline gestellt wurden..

Mittwoch, 26. Februar 2020 um 14:41

Als Webseitenbetreiber habe ich mit DSGVO nur Kopfschmerzen. Als Verbraucher spüre ich dadurch bisher keine Besserung. Die Großen sammeln und verkaufen meine Daten weiterhin im großen Stil.

Samstag, 7. März 2020 um 12:24

Inzwischen hat es sich ja etwas gelegt mit dem DSGVO.
Das Hochzeitspaar ist j mein Auftragsgeber und muss ja dafür sorgen das sie die Einverständnis der Gäste haben.

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